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Wie süß, ist zu süß?

Ein erfrischendes Eis im Sommer in allen Ehren, doch ein achtsamer Umgang mit unserer Aufnahme von Zucker scheint heutzutage wichtiger denn je. Während man für Österreich von 600.000 Diabeteserkrankten ausgeht, kommen allein in Deutschland genauso viele jährlich dazu. Man geht allerdings davon aus, dass rund 20 Prozent der Betroffenen sich ihrer Erkrankung mit Diabetes mellitus gar nicht bewusst sind.

Als Diabetes mellitus bezeichnet man eine Gruppe von Stoffwechselerkrankungen, man unterscheidet dabei Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2. Beiden Diabetesformen gemein sind eine krankhafte Erhöhung der Glucose im Blut (Hyperglykämie). Umgangssprachlich hört man oft die Bezeichnung „Zuckerkrankheit“.

Bei Typ 1 werden die Insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse durch eine Autoimmunreaktion zerstört, es tritt in der Regel im Kindes- oder Jugendalter auf. Der wesentlich häufigere Typ 2 (ca. 90-95%), wird neben genetischen Ursachen vor allem durch Überernährung und Bewegungsmangel verursacht. Eine meist durch die Ernährung verursachte, jahrelange Überproduktion an Insulin, führt bei diesem Typ einerseits zu einer Erschöpfung der Insulinproduzierenden Zellen und andererseits zu einer reduzierten Empfindlichkeit der Körperzellen für Insulin.

 

Was ist Prädiabetes?

Prädiabetes ist eine Vorstufe des Diabetes mellitus bei dem bereits erhöhte Blutzuckerwerte (Nüchternblutzucker) oder eine gestörte Glukosetoleranz vorliegen. Unbehandelt entwickeln etwa 25% der Patienten mit Prädiabetes innerhalb von 3-5 Jahren einen manifesten Diabetes mellitus Typ 2, nach 10 Jahren steigt dieser Prozentsatz auf 50%. Dies ist ein besonderes Problem, da Prädiabetes zunächst häufig unentdeckt bleibt.

In etwa 350 Millionen Menschen auf der Welt leiden and Diabetes mellitus, mit steigender Tendenz und noch deutlich mehr haben Prädiabetes. Menschen mit Prädiabetes haben ein 2-mal so hohes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinfarkt oder der Koronaren Herzkrankheit und die Wahrscheinlichkeit an derartigen Erkrankungen zu sterben steigt leider gemeinsam mit den Blutzuckerwerten. Die größten Risikofaktoren für Prädiabetes sind:

  • Erhöhtes Körpergewicht
  • Taillenumfang: ab 102 cm bei Männern und 88 cm bei Frauen ist das Risiko deutlich erhöht
  • Mangelnde körperliche Aktivität
  • Ab dem 45. Lebensjahr steigt das Risiko
  • Familiäre Inzidenzen

Eine Behandlung von Prädiabetes zielt darauf ab den Übergang zum manifesten Diabetes mellitus zu verhindern. Am wichtigsten ist dabei eine Veränderung des Lebensstils, mehr Bewegung und eine kalorienärmere Ernährung.

 

Unterstützung durch Bockshornklee

Die antidiabetischen Eigenschaften des Bockshornklees gehören zu den am besten untersuchten seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften. Die blutzuckersenkende Wirkung lässt sich auf mehrere Mechanismen zurückführen.

Am wichtigsten ist hierbei der Inhaltsstoff, der im Bockshornklee in den größten Mengen vorhanden ist, die Galactomannane. Sie verlangsamen die Verdauung und die Aufnahme von Nährstoffen und flachen so den postprandialen Anstieg des Blutzuckerspiegels ab. Weiters erhöht die im Bockshornklee enthaltene Aminosäure 4-Hydroxyisoleucin die glukosebedingte Freisetzung von Insulin aus den Betazellen der Pankreasinseln. Dies wirkt sich sowohl auf die Glukoseaufnahme als auch die Insulinempfindlichkeit aus.

Vereinfacht gesagt hilft Bockshornklee dabei, den allgemeinen Blutzuckerspiegel zu senken und den Anstieg des Blutzuckers nach einer Mahlzeit zu verringern. Dieser Anstieg des Blutzuckers ist außerdem einer der Hauptauslöser von oxidativem Stress welcher als mitursächlich für den Alterungsprozess und eine geringe Lebenserwartung gilt.

In einer 3-jährigen randomisierten, placebokontrollierten Langzeitstudie (Gaddam, 2015) mit 140 Teilnehmern (Männer und Frauen) von 30-70 Jahren mit Prädiabetes-Kriterien konnten erstaunliche Erfolge erzielt werden. Am Ende des Interventionszeitraum verringerte sich die kumulative Inzidenzrate von Diabetes in der Bockshornkleegruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant. Die Bockshornklee-Gruppe sah außerdem eine signifikante Reduktion der Nüchternplasmaglukose (FPG), der postprandialen Plasmaglukose (PPPG) und des Lipoproteins niedriger Dichte (LDLc), während das Seruminsulin signifikant anstieg. Es wurde beobachtet, dass die Mitglieder der Kontrollgruppe eine 4,2-mal höhere Wahrscheinlichkeit hatten an Diabetes zu erkranken.

Ein Jahr später erschien eine Meta-Analyse mit 12 Studien, auch diese Analyse konnte aufzeigen wie gut sich Bockshornklee zur Blutzuckerregulierung und Diabetesprophylaxe eignen kann. Bockshornklee senkte auch in den hier inkludierten Studien den Nüchternblutzucker (FPG), den postprandialen Blutzucker (PPPG) sowie den Langzeitblutzucker (HbA1c).

 

 

Quellen:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26436069/

https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0378874116305232?via%3Dihub

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30000838/

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/nahrungsergaenzung/weitere-nahrungsergaenzungsmittel/bockshornklee